Rosi's Alm Magazin

Sobald er Zeit & Luft hat, zieht es ihn auf seiner Harley in die Berge. „Für mich ist das ein Gefühl von Freiheit und eine schöne Abwechslung zur K üche. Frische Luft und unberührte Natur, das brauche ich ab und zu.“ Mit 6 Jahren klaute er das Motorrad von seinem Opa und ist auf dem Sonnberg durch die Gegend gedüst - ganz ohne Blessuren. Mit 10 Jahren lernte Fridel das Motocrossfahren und kaufte sich von seinem eigenen Geld seine erste Maschine - eine weiße Husqvarna. Verdient hat er sich das Geld u.a. mit Enzian und Edelweiss ver- kaufen, das er auf der Bichl- alm gepflückt, oder sagen wir besser „geklaut“, und dann an die begeisterten Gäste verkauft hatte. „Wir hatten damals sehr wenig, und das war eine Möglich- keit, an etwas Geld zu kom- men“, schwelgt Fridel in Erinnerungen. „Außerdem habe ich damals schon Ser- vieren geholfen bei meiner Mutter und dabei ganz gut verdient.“ Während seiner Lehre als Koch begann er professionell Motocrossfah- ren. Die Renn- und Übungs- strecke in Kundl wurde sein zweites Zuhause. Er nahm an zahlreichen Staatsmeis- terschaften teil und schaffte es immer unter die ersten Drei. Viele Jahre räumte er alle P okale ab, bis zu einem besagten Sonntagabend, als er während eines Rennens schwer stürzte. Es folgte eine lange Pause, OP´s am Knie, Schlüs- selbein, der Schulter. Zwei Jahre durfte er seinem geliebten Hobby nicht mehr nachkommen, sogar vom Bundesheer in Lienz wurde er frühzeitig entlassen. Doch Fridels Leidenschaft fürs Laute & Schnelle sollte bald wieder für etwas Neues brennen. Er stieg in den elterlichen Betrieb ein. Damals war Motorschlitten- fahrt eine Trendsportart. Mit 25 Jahren lernte er also das Skidoo- Fahren; bessere Möglichkeiten wie am Hausberg vor der T üre zu trainieren gab es nicht. Schon bald siegte er auch hier in sämtlichen Staatsmeisterschaften. Die „Snow Mobile“, Österreichs größten Skidoo-Wettbewerb, gewann er zweimal. Bis heute schwingt er sich während seiner K üchenpausen im Winter auf den Skidoo und fährt nachmittags oder abends im Winter auf den Berg. Ab und an auch mit Gästen, die meistens von einem unbeschreiblichen Erlebnis spre- chen.„Ich denke, ich habe das Talent in die Wiege gelegt bekommen. Benzin im Blut hatte schon mein Vater, und auch mein Sohn Alexan- der hat das Talent geerbt. Er erinnert mich oft an mich, als auch ich ungestüm und wild einfach nur die Berge mit der Cross oder dem Skidoo erobern wollte“, lacht der Koch des Jahres 2019. Heute kurvt Fridel vor allem auf seiner Harley. In Öster- reich oder nach Italien. Sei- ne erste Harley hat er zum 40. Geburtstag von seiner Mutter Rosi bekommen, seitdem ist er bei schönem Wetter kaum zu bremsen und macht die Straßen Kitzbühels unsicher. „Beim Harley-Fahren geht es um die Gemütlichkeit“, so der Vollblut-Motorradfahrer. „Harleyfahren bedeutet Freiheit, Rock ‘n‘ Roll und ein ganz spezielles Lebens- gefühl.“ Ein weiteres T alent setzt er dann auch noch in seiner Küche um. Kochen ist auch eine seiner Leiden- schaften. „Auch hier braucht es Mut, etwas Neues zu wagen und auszuprobieren. Ich komme manchmal auf verrückte Ideen, habe mich auf Reisen inspirieren lassen. Über den T ellerrand hinaus- schauen, auch für unsere K üche ist das sehr wichtig. Mut zu neuen Gerichten. Mut zum Genuss. Essen ist etwas Wunderbares und ich möchte, dass auch unsere Gäste genießen - Altbewährtes und Neu- es, Verrücktes.“ Wir wünschen dem „wild Boy“ weiterhin viel Erfolg & Spaß auf der Harley & in der Küche! 23 ROSI‘S ALM MAGAZIN GEROCKT
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