Rosi's Alm Magazin

Der prominente Garderobier An einem Winterabend, das Restaurant war bis auf den letzten Platz besetzt, kam noch ein Gast mit Begleitung, der leider nicht reserviert hatte. Da er sich bei dem Schneewetter extra die Mühe gemacht hat, zu mir heraufzufahren, ließ ich wie sonst schon oft in solchen Fällen den Restauranteingang schließen. Und dort, gleich neben der Garderobe, noch einen Tisch aufstellen. Nach einiger Zeit gingen die ersten Gäste und jedes Mal musste der arme Mann sein Essen unter- brechen, aufstehen und ihnen die Mäntel reichen. Schließlich fragte mich einer meiner anderen Gäste, ob ich denn ei- gentlich wüsste, welch berühmten Garderobier ich da hätte, nämlich den weltbekannten Regisseur Roman Polanski. Mir war das schreck- lich peinlich und ich hab mich sofort bei ihm entschuldigt, aber Ro- man Polanski nahm die Sache mit viel Humor und kam danach noch oft und gern wieder. Das „Häschenspiel“ Mit dem leider schon verstorbenen Supertalent Toni Sailer verband mich in all den Jahren eine überaus nette F reundschaft. Bei dem vierteiligen ORF TV-Film „Ski und Spaß mit T oni Sailer“ wirkten neben Toni auch Franz Beckenbauer, der leider auch schon verstor- bene Hias und ich mit. Dass da der Schmäh nicht zu kurz kam, kann man sich vorstellen und gipfelte allabendlich in Toni Sailers „Häs- chenspiel“, wo sich alle nach kurzer Zeit unter dem Tisch befanden und dort weitertranken. Morgengruß vom Pferd Ein Gast und seine Familie hatten immer das gleiche Zimmer im Erd- geschoss und eines Morgens ging es ihm nach einer durchzechten Nacht gar nicht gut. Seine Familie hat alles versucht, ihn zum Aufste- hen zu bewegen, nichts half. Da sagte er: „Ich steh erst auf, wenn ein Pferd beim Fenster rein- schaut.“ Gleich darauf blieb ihm nichts anderes übrig, als sich aus dem Bett zu erheben, denn wir hatten ein Pferd organisiert und lie- ßen es bei ihm ins Zimmer reinschauen! K urze Zeit später stand er gewaschen und angezogen an der Rezeption und fragte mich: „Sag mal Rosi, du machst wohl wirklich jedem Blödsinn für deine Gäste mit?“ Ich stimmte ihm zu - für ein bisserl Spaß war ich schon immer zu haben. Jodeln in Südafrika Vor ein paar Jahren hat mich mal eine amerikanische Firma enga- giert, um einen Werbespot in Südafrika zu drehen, wo ich jodeln sollte. Allein wollt ich nicht fliegen, also hab ich den Sepp mitge- nommen. Acht von meinen Dirndln hatte ich dabei, und am ersten Tag musste ich mich wie bei einer Modenschau dauernd umziehen und über einen Laufsteg gehen, bis die Herren von der Firma sich für ein Dirndl entschieden hatten. Der Werbespot lief so ab: in einem Dorf findet ein großes F est statt und alles wurde mit Plastikfolien von der amerikanischen Firma überdacht. Ich steh auf einer Bühne und jodel so laut, dass sich eine Lawine löst, die aber durch die Plastikfolie aufgefangen wird, sodass das Dorf gerettet wird. Erst hatte man eine Schweizerin nehmen wollen, aber die war den Herren beim Jodeln nicht genug in die hohen Töne gekommen. Ich komm aber hoch rauf und deshalb ha- ben`s mich genommen. Der Werbespot lief ein Jahr lang in den USA und danach noch in Kanada und ich wurde von vielen meiner Gäste erkannt und darauf angesprochen. Dann werfen Sie doch einen Blick in ihr Buch „Essen bei Rosi - mein Leben, meine Gäste, meine Rezepte“. sie haben lust auf mehr geschichten aus rosi`s leben? Coca-Cola-Kuh Aus dem Fernsehen wissen die Stadtkinder: Kühe sind lila mit weißer Schrift. Aber es gibt auch andere Farben. Einmal wollte die Firma Coca-Cola bei mir ein Fest feiern und dafür sollte es eine ganz beson- dere Attraktion geben. So kamen wir auf die Idee, eine rotbunte Kuh vom Sepp mit dem weißen Coca-Cola-Schriftzug zu versehen. Die bravste Kuh vom Sepp wurde ausgesucht und der Künstler leistete ganze Arbeit. Bis zum nächsten Haarwechsel im Herbst w ar die rote Coca-Cola-Kuh auf der Almwiese noch gut ein halbes Jahr lang eine echte Touristenattraktion. Heute begeistert unsere STEIFF-Kuh Lina unsere Gäste. 17 ROSI‘S ALM MAGAZIN GELEBT
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