Rosi's Alm Magazin

Liebe Elisabeth, ich danke dir recht herzlich für dei- ne Zeit und dass du uns dein wunderschönes Haus zeigst. Ein Hotel und eine Region, die voller Erin- nerungen sind für dich an deine Kindheit….Welche Werte, die dir deine Eltern mitgegeben haben, prä- gen dich bis heute? „Mein Vater war ein Gründer-Unternehmer. Arbeit und Erfolg bildeten für ihn den Mittelpunkt seines Denkens, was er uns als seinen Kindern auch immer wieder vermittelte.‘Ihr- werdet einmal erkennen, Arbeit ist nicht nur Pflicht, sondern auch viel Vergnügen..‘ Auch der Satz „Was man nicht ausgibt, muss man nicht verdienen“ ‚ war Teil seines Erfolges.“ Wie sieht ein klassischer Tag aus im Leben einer Eli- sabeth Gürtler hier im Astoria? „Ich bin F rühaufsteherin und genieße es, morgens auf das Laufband zu gehen, dann Kaffee zu trinken und die Zeitungen zu lesen. Etwa um 9 Uhr bin ich im Restaurant bei den Gästen. Die Zeit bis zum Abendessen gestaltet sich unterschiedlich - Besprechungen, Checks, Begrüßung/Verab- schiedung von Gästen. Abends gibt es dann wieder einen Rundgang durch das Restaurant, um mit meinen Gästen über die Erlebnisse des Tages zu sprechen, aber auch um von ihnen Anregungen zu bekom- men, was wir noch besser machen können.“ Frauen in Führungspositionen sind oftmals ein- fühlsamer und haben ein besseres Händchen in der Unternehmensführung. W ürdest du das unter- schreiben und wie würdest du deinen Führungs- stil bezeichnen? „Ich kann das nicht unbedingt bestätigen, überhaupt halte ich nichts von geschlechtsspezifisch zugeordneten Führungsstilen. Meinen Führungsstil würde ich mit „Management by exception“ beschreiben - ich lasse meine Mitarbeiter recht indi- viduell arbeiten und greife erst ein, wenn Verbesserungsbedarf da ist, dann allerdings bis ins Detail.“ Du hast sehr viele Jahre auch die Sacher-Hotels geleitet. Gibt es einen Unterschied in der Führung eines Land- und eines Stadthotels? „Oh ja, denn der Anspruch der Gäste eines Landhotels ist, was das persönliche Engagement des Gastgebers betrifft, viel größer. Sie wollen indi- viduelle Bedürfnisse erfüllt bekommen, die ihnen noch nicht ein- mal bewußt sind. Sie erwarten ein abwechslungsreich gestaltetes Sport-, Bewegungs- und Unterhaltungsangebot, das gut geplant und überwacht werden sollte. Urlaubende Gäste verbringen viel Zeit in ihrem Hotel, suchen viel persönlichen K ontakt mit Mitarbei- tern und Eigentümern. Ich versuche Gäste zusammen zu bringen, denn wenn sie miteinander ins Gespräch k ommen, gemeinsam an der Bar ein gutes Glas trinken…- wenn dabei dann soziales Wohl- gefühl entsteht, dann war diese Zeit für den Gast gut und er wird wahrscheinlich wieder kommen.“ Elisabeth, du hattest so viele Ämter inne, warst und bist eine so erfolgreiche Geschäftsfrau. Wie hast du dich über die vielen Jahre als Frau im Business behauptet? „Ich habe immer versucht mit Freude neue Ideen umzusetzen, habe mir Ziele gesetzt und wollte diese auch rasch erreichen. Über das T hema „Behaupten“ habe ich eigentlich nicht nachgedacht… „ Dabei sprachen die beiden Frauen über die Herausforderungen einer Unternehmerin, die schwierigen und die schönen Seiten, aber auch über die W erte, die beide von ihren Eltern mit- bekommen haben und die sie bis heute im All- tag begleiten und prägen. Bei Kaffee und Ku- chen waren sich die beiden Unternehmerinnen einig: ohne Fleiß kein Preis. Rosi Schipflinger und Elisabeth Gürtler haben vieles gemeinsam, allen voran die Liebe zu Gästen. 107 ROSI‘S ALM MAGAZIN
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